Vergleichende methodische Untersuchung zu XRF- und PIXE-Verfahren bei landnahmezeitlichen Silberfunden

 

Csedreki László, Langó Péter, Türk Attila,

MŐT Kiadványok 4.(2015) 353–361.

DOI 10.55722/Arpad.Kiad.2015.4_05

 

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In den letzten 5 Jahren wurden die mithilfe von PIXE durchgeführten Untersuchungen der landnahmezeitlichen Fundstücke im Laboratorium von Atomki in Debrecen fortgeführt. Die grundlegende Frage lautete, inwieweit die durch die frühere mikro-XRF-Methode gewonnenen Daten zur Materialzusammensetzung einander ähneln bzw. ob man diese beide als einheitliche Datenbank behandeln kann? Vergleicht man die aus diesen zwei Methoden gewonnenen Daten miteinander, fällt auf, dass zwischen den Tendenzen beider eine starke Verbindung besteht. So ist es möglich, beide als eine einheitliche Datenbank zu behandeln. Wichtig ist jedoch anzumerken, dass in bestimmten Fällen die durch die zwei verschiedenen Methoden gewonnenen Daten bedeutende Abweichungen voneinander zeigten. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass bei den Münzen und Beschlägen den saubersten Silbergehalt die Dirhems aufweisen, der größte Kupfergehalt ist im Material der durch Umguss hergestellten Beschläge nachzuweisen; bestimmte aus Silberlegierung hergestellte Beschläge zeigen einen auffällig hohen Goldgehalt, der den Umguss früherer Goldlegierungen wahrscheinlich macht. Den Bleigehalt der Beschläge kann entweder das Rohmaterial bestimmt haben, was hauptsächlich für bestimmte westeuropäische Münzen charakteristisch ist oder als Ergebnis des Umgusses gedeutet werden. Die Untersuchung einer komplexen Frage, ob z. B. eine bestimmte Münze als Rohmaterial eines ähnlich zusammengestzten Beschlags gedient haben könnte, muss in Zukunft mithilfe von PIXE erfolgen.